Was ist häusliche Gewalt?

Häusliche Gewalt bezeichnet Gewalttaten zwischen Menschen, die in einer häuslichen Gemeinschaft zusammen leben, beispielsweise in einer Ehe, Lebenspartnerschaft oder intimen Beziehung. Dabei fallen unter häusliche Gewalt nicht nur Schläge. Körperliche Gewalt ist nur eine Facette eines komplexen Verhaltensmusters, das insbesondere Macht und Kontrolle zum Ziel hat. Betroffene sind häufig auch psychischer Gewalt wie Demütigungen, Drohungen, Einschüchterungen, sozialer Isolation oder wirtschaftlichem Druck ausgesetzt. Besonders betroffen von häuslicher Gewalt sind auch Kinder.

 

Wo kommt häusliche Gewalt vor allem vor?

Häusliche Gewalt hängt nicht von den sozio-ökonomischen Umständen ab, aus denen Täter*innen oder Betroffene kommen, sondern ist schichtunabhängig. Die Dunkelziffer ist bei allen Formen sehr hoch; viele Taten werden von Opfern nie angezeigt. Viele Formen der Gewalt treten gleichzeitig auf und hängen miteinander zusammen.

Patriarchale Strukturen  halten Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten aufrecht. Dies ist ein Umstand, der nicht einfach vorausgeschoben werden kann. Er stellt eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe dar, die nicht von heute auf morgen gelöst werden kann. 

Das soziale Umfeld, Justiz, Polizei sowie die Gesellschaft insgesamt sind oft nicht ausreichend sensibilisiert. Die kriminalstatistische Auswertung zur Partnerschaftsgewalt des Bundeskriminalamts für das Jahr 2019 zeigt, dass knapp 115.000 Frauen* Opfer von Partnerschaftsgewalt wurden. Die Pandemie hat diese Entwicklungen weiter dramatisch verschärft.

Und wer hilft? Unterstützen können u.a. die Polizei, Frauenberatungsstellen, Initiativen, Vereine aber auch das vertrauensvolle Gespräch mit der/m Nachbar/in. 

Reicht das? Unserer Meinung nach braucht es flächendeckende und nachhaltige Aufklärungskampagnen und langfristige Projektinitiativen und einen weitreichenden Blick in die Schulen.

 

Nicht nur Frauen* leiden, sondern auch Kinder! Wie leiden Kinder unter Partnerschaftsgewalt gegen ihre Mütter*? Diese tragen oft seelische Verletzungen davon, die weitreichende Folgen haben. Was kann die Gesellschaft gegen Gewalt an Frauen* tun? Welche konkreten Präventionsmaßnahmen gibt es schon und müssen verbessert/erweitert werden? Und wie kann diesen schwerwiegenden und langanhaltenden Auswirkungen gesellschaftlich als auch politisch entgegengetreten werden?

 

Darum braucht es unseren Verein!

Fragen über Fragen. Umso wichtiger erscheint es, die Problematik in den öffentlichen Fokus zu rücken und das Thema auf allen Ebenen zur Sprache zu bringen. Dieser Verein möchte damit zur Enttabuisierung in Form von Aufklärung beitragen, um das Thema nicht weiterhin als Randthema fungieren zu lassen. Dabei soll lösungsorientiert auf niedrigschwellige Art und Weise in unterschiedlichen Sprachen über häusliche Gewalt gegen Frauen* aufgeklärt und gesprochen, Informationen geteilt, Empowerment betrieben werden und Netzwerke gebildet werden. Des Weiteren ist es unser Ziel,  Kontakt zu Institutionen zu halten und Vorträge zu diesem Thema zu veranstalten bzw. als Berater*innen zu agieren.

 

                          "Wir sind nicht hier, weil wir Gesetze gebrochen haben. Wir sind hier, um Gesetze zu entwerfen."
                                                                                         Emmeline Pankhurst